1. November 2015, 19:00 Uhr



Joseph Haydn
"Verleih uns Frieden"


Programm:

Joseph Haydn
„St. Anton Choral” / Bläser-Quintett

Joseph Haydn
„Du bist’s dem Ruhm und Ehre“

Felix Mendelssohn Bartholdy
Choralkantate: „Wer nur den lieben Gott läßt walten“
Choral - Choral - Arie - Choral

Franz Liszt
„Ave Maria” für Klavier Solo

August Eduard Grell
„Herr, Deine Güte reicht so weit“ a.c.

Jakob Arcadelt
„Ave Maria“ a.c.

Anton Bruckner
„Locus iste“ a.c.

Edward Elgar
Streicherserenade e-moll op. 20
Allegro piacevole - Larghetto - Allegretto

Johannes Brahms
„Begräbnisgesang“ op. 13

Wolfgang Amadeus Mozart
„Et incarnatus est“ (aus der c-Moll Messe)

Felix Mendelssohn Bartholdy
Choralkantate: „Verleih uns Frieden gnädiglich“

Franz Danziä
Andante aus dem Bläserquintett B-Dur

Felix Mendelssohn Bartholdy
Hymne: „Hör mein Bitten“


Aufführende:

Anna Pehlken, Sopran
Claudia Schott,Klavier

Concert-Chor Concordia Hürth
Kammerphilharmonie Rhein-Erft

Leitung: Christian Letschert-Larsson



Kölner Stadt-Anzeiger vom 3. November 2015
von Hanna Styrie

Den Frieden besungen
Concert Chor Concordia appellierte musikalisch an ein Miteinander

Als Christian Letschert-Larsson und der Concert-Chor Concordia Hürth sich entschieden, ein Programm unter den Titel “Verleih uns Frieden” zu stellen, ahnten sie nicht, welch beklemmende Aktualität es zwei Jahre später bei der Aufführung im Feierabendhaus haben würde.

Mit Chorälen und Kantaten bekannter Komponisten wie Joseph Haydn, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms und Anton Bruckner setzte der Chor bei seinem Auftritt im Feierabendhaus ein Zeichen für ein friedvolles Miteinander in Zeiten dauerhafter Unruhen und nicht enden wollender Flüchtlingsströme. „Angesichts der Zustände werden wir besonders schön singen“, versicherte  Letschert-Larsson. Er hatte nicht zu viel versprochen: der Concert-Chor Concordia bescherte den Zuhörern am Sonntagabend musikalische Erlebnisse, die noch lange nachklingen dürften.

„Frieden sei dieser Welt beschieden“ sangen die Sängerinnen und Sänger im Saal, bevor sie das Podium betraten - ein schöner Einfall, der das Publikum auf das Konzert einstimmte, das durch seine erlesene Auswahl unterschiedlichster Werke erfreute. Dass die Friedensbotschaft allen Mitwirkenden eine Herzensangelegenheit war, war dabei nicht zu überhören.

Ein Bläserquintett aus den Reihen der Kammerphilharmonie sorgte mit Haydns „St. Anton Choral“ für eine festliche Einstimmung. Einer der Höhepunkte des Abends war die feierliche Choralkantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. An der fesselnden Gestaltung hatte auch die empfindsam musizierende Kammerphilharmonie Rhein-Erft und die Sopranistin Anna Pehlken ihren Anteil. Überaus bewegend gelang auch der „Begräbnisgesang“ von Johannes Brahms. Dort wurde die erhabene Feierlichkeit herausgearbeitet. Pianistin Claudia Schott trat mit Franz Liszts verinnerlichtem „Ave Maria“ solistisch hervor.

Dass der ausgezeichnet vorbereitete Chor auch ohne instrumentale Begleitung standfest ist, zeigte sich bei dem schlichten „Ave Maria“ von Jakob Arcadelt und Anton Bruckners Motette „Locus iste“, der eine bemerkenswert transparente Wiedergabe zuteil wurde. Von großer Eindringlichkeit war auch Mendelssohn Bartholdys Choralkantate „Verleih uns Frieden gnädiglich“.

Bei Edward Elgars Streicherserenade e-Moll op. 20 zeigte die Kammerphilharmonie Rhein-Erft ihre Klasse. Die Musiker boten Anna Pehlken beim „Incarnatus est“ aus Mozarts c-Moll-Messe die einfühlsame Begleitung. Die junge Sopranistin prunkte hier mit mühelosen Koloraturen. Die Dringlichkeit der Friedensbitte kam unter Christian Letschert-Larssons versierter Leitung bei Mendelssohn Bartholdys Hymne „Hör mein Flehen“ zum Ausdruck. Große Emphase bestimmt das Werk, mit dem das Konzert einen bewegenden Abschluss fand.