14. Dezember 2014, 19:00 Uhr



"Adventskonzert"


Programm:

Joseph Haydn
"Theresien-Messe"

Arcangelo Corelli
"Weihnachtskonzert” - Pastorale

Antonio Vivaldi
"Gloria"

Internationale Weihnachtslieder



Aufführende:

Silke Stapf, Sopran
Claudia Darius, Mezzosopran
Giovanni da Silva, Tenor
Yoo-Chang Nah, Bass

Concert-Chor Concordia Hürth
Kammerphilharmonie Rhein-Erft

Leitung: Christian Letschert-Larsson





Kölner Stadt-Anzeiger vom 15. Dezember 2014
von Claudia Valder-Knechtges

Mit Klanggewalt und feierlichem Ernst
Concordia Hürth - Chor, Solisten und Orchester gefielen bei Haydns Theresienmesse

Der Concert-Chor Concordia und die Kammerphilharmonie Rhein-Erft haben in Hürth Stücke von Mozart aufgeführt. Den Schlussteil bildeten allerdings internationale Weihnachtslieder, bei denen auch das Publikum mitsang.
Früher, als noch kirchliche Sitten bestimmend waren, war der Advent eine stille Zeit der Erwartung, in der sogar (wie vor Ostern) gefastet wurde, und in der aufwendige Kirchenmusik nur an einem einzigen Sonntag, nämlich dem dritten Adventssontag erlaubt war. So hatte der Concert-Chor Concordia 1877 Hürth sein Konzert im Knapsacker Feierabendhaus passend terminiert, auch wenn ein Adventskonzert mit derart festlicher Musik eigentlich eine Vorwegnahme des Weihnachtsjubels ist.

Unter der Leitung von Christian Letschert-Larsson trumpfte der große Chor bei Mozarts großartigem „Vesperae solennes de confessore“ KV 339, einem Meisterwerk der Kirchenmusik, auf. Mozart hat es 1780 in Salzburg komponiert, nach allen Regeln der Kunst - und das bedeutete auch, dass es teilweise im alten kontrapunktischen Stil geschrieben wurde, mit fugierten Teilen und alter gregorianischer Choralgrundlage. Dem entsprechend ist das Werk eine lohnende Aufgabe für Chöre, welche die Concordia auch wunderbar meisterte. Anteil hatten auch die Solisten: Esther Valentin (Mezzo), Robert Reichinik (Tenor), Alexander Schmitt (Bass) und zauberhaft die Sopranistin Annabelle Heinen, die mit dem bekannten „Laudate Dominum“ eine besonders schöne Aufgabe hatte.

Auch in dem Te Deum von Haydn, einem imposanten Gotteslob, hatten der Chor und die begleitende Kammerphilharmonie Rhein-Erft nach der Pause Gelegenheit, musikalisches Gotteslob zu zelebrieren.

Als Überleitung zum letzten Programmblock des Konzertes spielten die Streicher danach mit drei Trompetensolisten (Patrick Dreier, Norbert Vohn und Dominik Arz) ein Konzert von Telemann. Internationale Weihnachtslieder bildeten den stimmgewaltigen Schlussteil: deutsche alte Weisen (Es ist ein Ros‘ entsprungen, Der Morgenstern ist aufgedrungen) oder von Max Reger (Schlaf mein Kindlein). Ein stimmungsvolles schwedisches und ein populäres französisches Lied („Gloria“) zeigten den Chor teilweise auch a cappella, also ohne Orchester, auf der Höhe.
Die letzten Stücke sang das Publikum mit: Vom Himmel hoch, Auf, gläubige Seele, Mendelssohns „Hark the Herald’s Angels sing“ und O du fröhliche erscholl aus Hunderten Kehlen sowie „Menschen, die ihr wart verloren“ als Zugabe. Man muss es so mögen: es war fast schon bombastisch und etwas kitschig.



Kölnische Rundschau vom 17. Dezember 2013
von  Ulrike Weinert

Festklänge und zarte Andacht

Fröhlich und festlich stimmte das Adventskonzert des Concert-Chor Concordia im Feierabendhaus auf Weihnachten ein.  Bekannte melodiöse Werke mit Streichern, Pauken und Trompeten standen auf dem Programm zum Genießen. Als bewährtes Orchester begleitete die Kammerphilharmonie Rhein-Erft das Adventskonzert.
Musikdirektor Christian Letschert-Larsson setzte bei den Solisten auf die Frische von vier jungen Solisten, die sich alle noch im Studium an der Musikhochschule Köln befinden, aber bereits vielfältige Auftrittserfahrungen mitbringen. Der Tenor Robert Reichinek, der Bariton Alexander Schmitt, die Sopranistin Annabelle Heinen und die Mezzosopranistin Esther Valentin ließen ihre schönen und miteinander perfekt harmonierenden Stimmen wie kleine musikalische Diamanten funkeln.

Aus der Psalmenvertonung von Wolfgang Amadeus Mozart „Vesperae solennes de confessore“ ist das „Laudate Dominum“ die bekannteste Komposition. In dem sechsteiligen Gesamtwerk, das in lateinischer Sprache gesungen wird, wechseln sich musikalische Freudenströme mit zurückgenommenen und ehrfurchtsvollen Passagen ab.
Das „Laudate“ ist ein einziger zart andächtiger Bogen, in dem sich die Melodie in ein Schweben auflöst. Die Sopranistin gab die ersten Verse in der gebotenen Innigkeit vor. Töne ließ sie zu ihrer Entfaltung anschwellen und verklingen. Besonders das Verstummen in ihrer letzten Zeile vor dem Einsatz des Chores ergriff in dieser Gestaltung.
Für manchen Geschmack zu kraftvoll und dramatisch interpretierte der Concert-Chor Concordia die „Vesperae solennes de confessore“. Den ersten Jubel gab es vielleicht deshalb erst für das „Te Deum“ von Joseph Haydn. Denn das zehn Minuten lange Werk verträgt durchaus Kraft und Drama. Nach einer Kunstpause in der Komposition, die das Orchester mit einem Tusch aufhebt, der zugleich Einsatz ist, gelangt dem Chor eine getragen andächtige Passage gut.
Festlichkeit löste die Andacht ab. Die Sängerinnen und Sänger steigerten sich zu einem weiträumigen Harmonieklang, der abebbte vor dem Schluss-Crescendo. Das Publikum würdigte diese Leistung in der Interpretation des Haydn-Te Deum zu recht mit Bravorufen.

Im melodiösen Concerto D-Dur für drei Clarinen, Pauken, Streichorchester und Cembalo von Georg Philipp Telemann brachten die drei Trompeter Patrick Dreier, Norbert Vohn und Dominik Arz ihre Instrumente zum Singen. Nur beim dritten Satz, dem Adagio, schwiegen die Bläser, um im Presto mit schwungvollen Streichern in einen lebhaften Dialog zu treten.

Anspruchsvolle Weihnachtslieder rundeten das Adventkonzert ab. Lächeln auf die Gesichter zauberte das Gemütlichkeit verbreitende schwedische Lied „Nu tändas tusen juleljus“. Dirigent Letschert-Larsson forderte bei den letzten vier der zehn Weihnachtslieder auf: „Jetzt singen wir alle“.
Hörbar und sichtlich Freude machte der Wechselgesang von Solisten und Chor plus Publikum bei der Weihnachtshymne von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Einen Höhepunkt sparte sich der Concert-Chor Concordia bis zum Schluss auf mit dem gemeinsamen Singen von „O du fröhliche“. Die feierlich-romantische Stimmung entlud sich in minutenlangem Applaus und Jubel für den gastgebenden Chor, das Orchester und die Solisten.